1914 - 1957
In diesem Beitrag soll nun die Folgezeit bis zur Gründung der Ländlichen Reit- und Fahrabteilung des Odenwälder Rennvereins im Jahre 1957 in Erinnerung gerufen werden. Die pferdesportlichen Veranstaltungen waren nach dem außerordentlich erfolgreichen Start im Jahre 1910 fester Bestandteil des Eulbacher Marktes bzw. Erbacher Wiesenmarktes geworden. Im Jahre 1914 wurde zum Pferderennen eine umfangreiche Verlosung durch den Odenwälder Reiter Verein durchgeführt. Neben dem Hauptgewinn, bestehend aus einem eleganten Reitpferd im Werte von ca. Mk. 1000,- wurde noch ein Fohlen und weitere 218 Gewinngegenstände verlost. Ein interessantes Zeitdokument der Rennveranstaltung des gleichen Jahres ist sicherlich auch die handschriftliche Nennung des Pferdes „Baldur" für das 'Rennen für Reiter ehemaliger Militärpferde' durch SE Graf Alexander zu Erbach.
Krieg und Kriegsfolgen verhinderten die Abhaltung des Wiesenmarktes und damit auch der Pferderennen in den Jahren 1915 bis 1920. 1921 wurden die landwirtschaftlichen Trab- und Galopprennen um ein Hindernisrennen und im darauffolgenden Jahr durch Gespann-Schaufahren bereichert.
1924 fand im Rahmen der 100-Jahrfeier des Eulbacher Marktes das IX. Reiterfest statt, wobei am zweiten Marktsonntag erstmalig leichte und schwere Jagdspringen
die pferdesportlichen Darbietungen erweiterten. Der 'Centralanzeiger für den Odenwald' berichtete über „ Die Rennen des Odenwälder Reitervereins bei der
Jahrhundertfeier des Eulbacher Marktes zu Erbach" u.a. wie folgt: „Zum Gelingen einer sportlichen Veranstaltung gehört gutes Wetter und der Odenwälder Reiterverein konnte sich keinen schöneren Tag wünschen als den vom Wettergott so glänzend begünstigten Montag. Pünktlich um 9 Uhr vormittags begannen die Prüfungen für die Gespanne auf dem Fußballplatz unterhalb des Seedammes. Schon zu dieser frühen Morgenstunde versammelten sich viele Hunderte von Zuschauern, um den Vorführungsring und bekundeten ein lebhaftes Interesse an den aufgefahrenen Gespannen.
Die erste Abteilung zeigte die Gespanne im Besitze von Landwirten. Es war ein errlicher, erhebender Anblick, die schweren Gespanne unserer Landwirte, meist von eigenen Angehörigen vorgefahren, auf der Wiese aufmarschieren zu sehen. Sehr erfreulich wirkte auch die Tatsache, daß sämtliche Pferde, die vorgestellt wurden, vorzüglich im Haar und im Futterzustand waren, ebenfalls erfreute die pflegliche Behandlung von Geschirr und Wagen das Auge des Kenners. Den wohlverdienten 1. Preis errang in dieser Abteilung das erstklassige Gespann des Herrn Johann Siefert II., Airlenbach.
Die zweite Abteilung der Gespanne im Besitze von Gewerbetreibenden setzte wiederum die Richter vor eine schwere Aufgabe, denn die hier auffahrenden Konkurrenten waren an Güte untereinander fast noch gleichwertiger als diejenigen der ersten Abteilung. Aufsehen erregten die beiden prächtigen Gespanne der Stadt Michelstadt. Es war denn auch kein Wunder, daß dem einen städtischen Gespann Michelstadts der 1. Preis zuerkannt wurde. Sehr gut vorgestellt waren ferner die Rappen (Ostfriesen) des Grafen Konrad zu Erbach (2. Preis), denen man ansah, daß ihr Pfleger mit Lust und Liebe seinen Pferden zugetan ist.
Die Einspänner-Abteilung, von mehreren Gespannen bestritten, zeitigte als Ergebnis den 1. Preis für Herrn Reinheimers, Groß-Bieberau, schöne Rappstute „Freya", während der gängige Wallach von Herrn W. Küchler, Erbach, den 2. und Herrn Forstmeister Koch's, Michelstadt, Fuchswallach den 3. Preis erhielt.
Die Prüfungen für Gespanne im Kutschwagen versammelten durchweg wiederum vorzügliches Material. Die Abteilung wurde in schwere und leichte Pferde eingeteilt. In beiden Abteilungen waren die ausgezeichneten Gespanne des Gräflich Erbach'schen Gestüts unbestrittene Sieger. In der leichten Abteilung ein paar sehr edle, gängige Schimmel im Juckertyp, Mutter und Tochter, von dem Gestütsleiter Herrn Andrea vorgefahren, während in der schweren Abteilung ein paar erstklassige Hannoveraner Füchse mit viel Gang und hohen Tritten von Stallmeister Rettig vorzüglich vorgefahren wurden.
Hatte schon der erste Festtag alle hochgespannten Erwartungen hinsichtlich des Besuches bei weitem übertroffen und so ungeheure Zuschauermengen nach Erbach geführt, wie sie noch niemals auf einem Platz im Odenwald versammelt waren, so enttäuschte der Montag keinesfalls, ja er drängte derartige Zuschauermengen zum Rennplatz, wie wir sie nie sonst an gewöhnlichen Markttagen zu sehen gewohnt waren. Vom Seedamm bis hinunter zum Ziel der Rennbahn umsäumten rechts und links Tausende von Besuchern die Rennbahn. Mit einem flotten Reitermarsch eröffnete die Festkapelle des ehemaligen Infanterie-Regiments Nr. 81 um 1 Uhr das Rennen. Zunächst das Eröffnungstrabrennen, das Herrn F. Weber's, Affhöllerbach, Fuchsstute „Dora" gegen Herrn Eidenmüller's, Lengfeld, „Rosa" gewinnen konnte."
Es folgen dann die ausführlichen Berichte über die einzelnen Läufe dieses Renntages. Zum Schluß schreibt der Berichterstatter: „Der Odenwälder Reiterverein aber kann mit Genugtuung und Stolz auf sein Jubiläumsrennen zurückblicken, und es wird ihm ein Ansporn sein, auf dem so erfolgreich beschrittenen Wege weiter fortzufahren, zu neuen Taten und zu intensivster Förderung der Pferdezucht und Pflege der Reitkunst, was immer in seinen Kräften steht."
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